Mein Arbeitstag als Azubi

Mein Arbeitstag als Azubi bei KUCKLICK dresdner-fachanwaelte.de

Mein Name ist Pauline. Ich bin 19 Jahre alt und im 3. Ausbildungsjahr zur Rechtsanwaltsfachangestellten.

Die Vorstellungen, welche ich vor dem Beginn der Ausbildung von diesem Beruf hatte, haben sich in den letzten zwei Jahren zum Teil bestätigt, andererseits auch entkräftet in der Hinsicht, dass die Anforderungen an das Wissen, egal ob Paragraphen- oder Deutschkenntnisse, beträchtlich sind. Es ist ein sehr vielfältiger Beruf, unter dem Aspekt betrachtet, sein erworbenes Wissen jeden Tag aufs Neue in den Arbeitsablauf einzubringen, selbstständig zu arbeiten und Abläufe zu koordinieren.

Die Arbeitszeit liegt zwischen 8 und 17 Uhr, hiervon ist eine Stunde Mittagspause, die ich gerne an der Elbe oder beim Bummeln auf der Hauptstraße am Goldenen Reiter verbringe.

Die Berufsschule besuchte ich in allen 3 Lehrjahren im Blockunterricht. In der Berufsschule gibt es neben Fächern wie Deutsch, Englisch und Wirtschaft, natürlich auch fachbezogenen Unterricht, z. B. materielles Recht, Sachenrecht, Zwangsvollstreckungs- sowie Kostenrecht. Der Berufsschulunterricht ist nah an der Praxis, sodass die Anwendung der erworbenen Kenntnisse auf Arbeit erleichtert wird.

In meiner Kanzlei gibt es einen Einsatzplan. Das bedeutet, dass jeder Auszubildende spezielle Aufgaben bekommt und einem fachspezifischen Sekretariat zugeordnet wird. Dies ist einer der Vorteile, in einer solch großen Kanzlei ausgebildet zu werden. Man hat hier die Möglichkeit, in fast jedes Rechtsgebiet einen Einblick zu gewinnen und auch an Verhandlungsterminen teilzunehmen.

Seit 2023 arbeiten die meisten Sekretariate ausschließlich elektronisch. Das hat den Vorteil, dass kein Papier mehr gedruckt wird und wir so umweltbewusster arbeiten können. Zum anderen sind die Arbeitsabläufe viel schneller und unkomplizierter. Der Rechtsanwalt oder die Rechtsanwältin verfügt die Posteingänge, egal ob per E-Mail, beA oder Post, als Aufgabe an die Rechtsanwaltsfachangestellte. Diese werden dann von ihr erledigt.

Sollten Fristen, also Zeiträume, innerhalb oder nach denen ein bestimmtes Ereignis eintreten oder eine bestimmte Handlung vorgenommen werden soll, nicht eingehalten werden, kann das schwerwiegende Konsequenzen für den Mandanten und die Kanzlei nach sich ziehen. Das Verwalten von Fristen gehört zum Berufsalltag und der Verantwortung einer Rechtsanwaltsfachangestellten.

Weiter gehört zu den Aufgaben das Korrigieren und Durchlesen der Schreiben, welche der Anwalt oder die Anwältin per Spracherkennung vorbereitet hat. Nur selten kommt es vor, dass man ein Diktat auf Band schreiben muss.

Ein Versand erfolgt hier überwiegend elektronisch per beA an die Gerichte oder per E-Mail an die Mandanten, Rechtsschutzversicherungen, Haftpflichtversicherungen, usw. beA ist ein Portal zur elektronischen Kommunikation zwischen dem Anwalt und dem Gericht.

Ab dem 2. Ausbildungsjahr haben wir Kosten- und Gebührenrecht in der Schule behandelt. Daher kann ich mein Wissen beim Anfertigen von Rechnungen unter Beweis stellen. Diese heißen bei uns Kostennoten.

Nach der Mittagspause wird in unserem Haus die Eingangspost bearbeitet, d. h. die eingescannte Post umbenennen, Fristen und Termine notieren und dem jeweiligen Anwalt elektronisch vorlegen, damit dieser dem Sekretariat eine Aufgabe stellen kann, was mit diesem Posteingang zu machen ist. Wenn es Mitteilungen an Mandanten, Gegner, Versicherungen oder das Gericht sind, kann ich diese schon selber schreiben und falls Akten für neue Mandate anzulegen sind, liegt dies auch in meinem Aufgabenbereich, genauso wie Zahlungseingänge in Akten vermerken, Überweisungen vornehmen oder Telefongespräche führen. Letzteres tue ich häufig, wenn ich am Empfang im Einsatz bin. Hier empfange ich auch die Mandanten der Kanzlei. Zudem bin ich auch in der zentralen Poststelle der Kanzlei tätig und kümmere mich morgens um die Eingangs- und ab dem Mittag um die Ausgangspost.

Die Kanzlei hat mich in Hinsicht auf die Prüfung bestens vorbereitet. Seminare bei der Rechtsanwaltskammer Sachsen sowie beim RENO Verein Sachen wurden von der Kanzlei übernommen. Auch interne Schulungen in Bereichen der Fristenberechnung, Kostenrecht uvm. wurden durch Anwälte oder auch ausgelernte Rechtsanwaltsfachangestellte für uns Azubis im 2. und 3. Lehrjahr zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung und Zwischenprüfung durchgeführt.

Ich habe das Gefühl, dass ich bei KUCKLICK einen sehr umfangreichen Einblick in das Berufsfeld der Rechtsanwaltsfachangestellten erlangen werde.

Über die Zeit nach meiner Lehre habe ich mir noch nicht wirklich Gedanken gemacht. Ich denke, dass ich in einer so großen Kanzlei sehr gute Chancen auf eine Übernahme habe. Über die Weiterbildung zur Rechtsfachwirtin habe ich mich schon informiert, allerdings möchte ich mich jetzt noch nicht festlegen, was meine Zukunft betrifft.

Ich kann die Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten auf jeden Fall weiterempfehlen, da sie sehr anspruchsvoll ist, man sich immer wieder neuen Sachverhalten stellen muss und neue Menschen trifft. Außerdem kann ich rechtliche Sachverhalte auch im privaten Bereich viel besser beurteilen und auch anwenden.

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