Gratulation zum Fachanwaltstitel Bau- und Architektenrecht: Fünf Fragen an Rechtsanwalt Clemens Biastoch

1.    Sie haben kürzlich den Fachanwaltstitel für Bau- und Architektenrecht verliehen bekommen. Was verbinden Sie mit dem Erwerb des Fachanwaltstitels für sich selbst?

Der Fachanwaltstitel zeigt auch nach außen durch die Verknüpfung von Theorieeinheiten und erforderlicher Praxiserfahrung die Spezialisierung und gewonnene Berufserfahrung eines Anwalts. Er hat mir zudem geholfen, Kontakte zu Berufskolleg:innen insbesondere im südlichen Raum Deutschlands zu gewinnen. 

2.    Wie profitieren Mandanten von der Expertise eines Fachanwalts für Bau- und Architektenrecht in Bezug auf Vertragsverhandlungen, Bauprozesse und Streitbeilegung im Zusammenhang mit Bauprojekten?

Die Vertiefung und Spezialisierung auf bestimmte Rechtsgebiete helfen dabei, die Ziele des Mandanten schnell zu erfassen und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Zudem ist durch die jährlichen Fortbildungen die Kenntnis aktueller Rechtsprechung sichergestellt.

3.    Was begeistert Sie am Bau- und Architektenrecht?

Das Bau- und Architektenrecht ist genauso praxisnah wie komplex. Teilweise begleitet man Bauvorhaben von der Pike an bis zu deren Fertigstellung und gewinnt dadurch auch die erforderliche technische Expertise. Nur wenn der Anwalt auch die technische Seite durchdringt, kann er die Gegenseite und das Gericht von der Richtigkeit seiner Ansicht, und damit derjenigen des Mandanten, überzeugen.


4.    Welche spezifischen Herausforderungen und rechtlichen Fallstricke können im Bau- und Architektenrecht auftreten und wie hilft die Spezialisierung eines Fachanwalts dabei, diese zu bewältigen?

Aufgrund der Komplexität des Bau- und Architektenrechts geht es zunächst einmal darum, sich einen Überblick zu verschaffen und diesen durch kontinuierliche und geordnete Bearbeitung des Mandats auch zu behalten. Nur dadurch kann den „Gürteltieren“ (Anmerkung: so bezeichnet man große, ausufernde Akten, die nur mithilfe des namensgebenden Gürtels zusammengehalten werden können) erfolgreich begegnet werden. Baurechtliche Sachverhalte sind darüber hinaus häufig dadurch gekennzeichnet, dass viele z. T. auch wegweisende Entscheidungen auf der Baustelle nur mündlich getroffen worden sind. Das ergibt dann erhebliche Beweisprobleme, vor allem für denjenigen, der aus der mündlichen Abrede einen Anspruch herleiten möchte. Die Ermittlung des Sachverhalts ist daher das A und O.

5.    Welche Rolle spielt die Kenntnis der aktuellen Baurechtsprechung und Gesetzesänderungen für einen Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, und wie beeinflusst dies die Beratung und Vertretung der Mandanten?

Eine große Rolle. Die Bearbeitung des Mandats muss immer an der Gesetzeslage und aktuellen Rechtsprechung ausgerichtet sein und kann dazu beitragen, Risiken zu minimieren, Kosten zu optimieren und den Erfolg von Bauprojekten zu maximieren. Zudem trägt sie sowohl außergerichtlich wie auch gerichtlich dazu bei, die Erfolgschancen gerade im Rahmen von Vergleichsverhandlungen besser im Blick zu behalten. Am Bau beteiligte Parteien brauchen häufig kurzfristige und praktische Lösungen. Das gilt sowohl in technischer wie auch wirtschaftlicher Hinsicht. Unter Berücksichtigung der Gesetzeslage und Rechtsprechung kann auf diese Weise häufig eine interessengerechte Lösung herbeigeführt werden.
Vielen Dank für das Interview, Herr Biastoch!

Wir gratulieren Ihnen herzlich und sind überzeugt, dass Sie mit Ihrem Fachwissen und Ihrer Erfahrung im Bau- und Architektenrecht ein zuverlässiger und professioneller Partner an der Seite unserer Mandanten sind.

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